A. Kienzler, Lindenweg 3, 77761 Schiltach (seinerzeit als Projekt "Webwühlmäuse" der RS Triberg erstellt)

URL: tunnel.kienzlers-world.de/?BW4%3A_Der_Tunnel___1._Phase%3A_Vortrieb___Vortrieb_der_Fluchtstollen

Vortrieb der Fluchtstollen

Die insgesamt fünf Fluchtstollen mit einem Durchmesser von je 2,25 Meter sind jeweils über einen Querstollen mit einer Länge von 20 Meter und einem Durchmesser von 6 Meter mit dem Haupttunnel verbunden.

 

Fluchtstollen zur (alten) B33

Länge 167 m, max. Neigung -2 %

Am 18. Juli 2002 begannen die Vortriebsarbeiten für den ersten Fluchstollen. Zunächst wurde dazu rechtwinklig von der Tunnelröhre aus der sogenannte Querstollen angeschlagen und vorgetrieben.

Nachdem der Querstollen ausgebrochen war, begann die Arbeit am eigentlichen Fluchtstollen, im Tunneljargon liebevoll "Mausloch" genannt. Der erste Fluchtstollen führt später im Notfall zur alten B33.

Die Vortriebsarbeiten am ersten Mausloch liefen recht zügig: Rechts im Bild der Bohrwagen, der mit einer Bohrlafette versehen ist, bei Mauslochmeter 88 - der nächste Abschlag wird vorbereitet (04.09 2002).

Unten der Blick in Richtung des Vortriebs einige Tage später (20.09 2002); man war bereits fast bei Mauslochmeter 120 angelangt, wo eine Richtungsänderung um fast 90 Grad anstand. Man erkennt noch das Material des letzten Abschlags.

Immer wieder ein beeindruckender Blick: Aus dem Querstollen heraus geht es schnurgerade 120 Meter durch den Berg. Ganz am Ende erkennt man ein spezielles Baugerät. Dort geht es nahezu im 90-Grad-Winkel in Richtung alter B33. Deutlich erkennt man am oberen Bildrand die Bewetterung (Stoffschlauch an der Tunneldecke).

 

24.09.2002

Abschlag um Abschlag ging es dem Ausgang des Mauslochs entgegen. Auch hier erfolgten die einzelnen Abläufe, wie man dies aus dem Hauptvortrieb im Tunnel kennt: Bohren - Beladen - Sprengen - Bewettern - Schuttern - Beräumen - Versiegeln.

Hier sind die Arbeiter dabei, einen Abschlag nach dem "Knick" zu Beladen.

26.09.2002

Bereits am 10. Oktober 2002 erfolgte dann der Durchschlag in Richtung B33. Hier ein Blick auf die geplante Durchschlagstelle, wie sie sich Mitte Juli 2002 präsentierte:

Nachdem das Gelände abgeräumt war, wurde der Durchbruchsbereich von außen mit einer Spritzbetonschicht sowie einigen Ankern  abgesichert.

Im Inneren liefen die letzten Vortriebsmeter, wobei man dann eine erste Bohrung bis nach außen durchführte. Nun wurde die letzte Sprengung vor dem  Durchbruch in Angriff genommen.. 

Die Löcher für die Anker im Portalkranz wurden mit Hilfe einer Lafette des großen Bohrwagens eingebracht. Der Portalkranz sowie die Spritzbetonsicherung sorgten beim eigentlichen Durchschlag für die notwendige Sicherheit.

Aufräumarbeiten nach der letzten Sprengung

... der erste Durchschlag ist geschafft !!

Mit schwerem Gerät wurde dann von außen der entstandene Durchbruch schrittweise vergrößert. Deutlich sichtbar die Spritzbetonsicherung sowie die Anker.

Ein abenteuerlicher Blick während der nächtlichen Sicherungsarbeiten auf den Fluchtstollenausgang: 

Und so präsentierte sich der Fluchtstollenausgang dann nach seiner Absicherung im Sommer 2003 für den Betrachter - im Inneren lief zu diesem Zeitpunkt bereits der Innenausbau auf Hochtouren.

 

19.07 2003

 

Ziegelgrund

Länge 102 m, max. Neigung 15 %

Am 11. September 2002 wurde der Querstollen für den zweiten Fluchtstollen angeschlagen. Die Vortriebsarbeiten mit dem einlafettigen Bohrwagen fanden dabei im Wechsel mit den letzten Vortriebsarbeiten des ersten Mauslochs statt.

 

24.09.2002

Sobald der Bohrwagen seine Arbeit im Mausloch 1 (Fluchtstollen B33) beendet hatte, fuhr er weiter zum zweiten Mausloch, um dort den nächsten Abschlag vorzubereiten. Hier erkennt man den einlafettigen Bohrwagen beim Bohren des nächsten Abschlags. Während der Bohrwagen im Ziegelgrund im Einsatz war, fanden die nachfolgenden Arbeiten im Mausloch 1 statt.

 

25.09.2002

15.10.2002

25.10.2002

Mit einem speziellen "Seitsitzer" wurden die Mauslöcher beräumt. Dabei wurde häufig das geschutterte Material zunächst im Querstollen zwischengelagert, so dass die Arbeiten an der Ortsbrust schnellstmöglich weitergeführt werden konnten. Das Material im Querstollen wurde dann, je nach Arbeitsanfall in der Hauptröhre, vom großen Tunnellader aufgenommen und auf die Mulden verladen.

 

25.10.2002

Parallel zum Vortrieb wurde am berechneten Endpunkt im Ziegelgrund, ganz in der Nähe des Hornberger Friedhofs, der Voreinschnitt hergestellt. Hierzu wurde in einem ersten Schritt das Gelände abgeräumt ...

9.10.2002

... bevor dann der Untergrund bis hinunter auf den anstehenden Fels abgetragen wurde. Schritt für Schritt musste dann das Gelände mit einer Spritzbetonschale, durch Baustahlmatten verstärkt, gesichert werden.

 

10.10.2002

Schritt für Schritt wurde so die gesamte Baugrube ausgehoben. Am Ende wurde dann der Portalkranz an der geplanten Durchschlagstelle eingebracht.

Fertiger Voreinschnitt - noch ohne Ankersicherung

18.10.2002

Ankersicherung (Portalkranz) fertig gestellt:

23.10.2002

Immer wieder ein spannender Moment:

Nachdem alle Vorarbeiten soweit abgeschlossen waren, wurde am 8. November mit dem "Mauslochbohrgerät" (im Bildvordergrund ist die Lafette zu sehen) die erste Verbindung nach außen, das so genannte "Spionloch" in den Ziegelgrund, gebohrt.

 

 

Der gelb umrandete Bereich (Bild links) zeigt das Bohrloch, durch welches das erste Tageslicht eindrang.

Nachdem die letzte Sprengung von innen nach außen erfolgte, wurde von außen mit dem Bagger das restliche Material abgespitzt.

 

Punktgenau, wie berechnet, wurde so am 8. November 2002 der Durchbruch zum Ziegelgrund hergestellt.

Bei den im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit durchgeführten Tunnelführungen hatten manche Besucher mehr Glück als andere:

Hier erlebten die "Alten Herren" des Fußballvereins Hornberg den Durchbruch zum Ziegelgrund. Diese Gruppe war nach den Mineuren die erste, die den Fluchtstollenausgang benutzen konnte ...

Blick aus dem Querstollen in Richtung Mauslochausgang "Ziegelgrund": An der Decke ist noch der Bewetterungsschlauch, links an der Wand die Versorgungsleitungen zu erkennen.

Der Ausgang dieses Fluchstollens liegt in unmittelbarer Nähe zum Hornberger Friedhof, wie man hier im Bild erkennen kann.

Hier ein Blick auf den fertig gestellten Voreinschnitt im Ziegelgrund: Man erkennt deutlich den geringen Abstand zur Wohnbebauung.

Rechts am Bildrand das Anwesen Fricke; links davon im Hintergrund das Anwesen Carosi - dieses Gebäude wird direkt vom Haupttunnel unterfahren.

 

12.11.2002

 

Ziegeldobel

Länge 238 m, max. Neigung 6 %

Mit der ersten Sprengung des Tages wurde am 12. Oktober 2002 der dritte Querstollen, der später zum Fluchstollen Ziegeldobel führt, angeschlagen.

Am 18. Oktober 2002 erreichte der Vortrieb mit einer Tiefe von 18 Metern schon ca. die Hälfte dieses Querstollens: An seinem Ende ist ein Raum für die Betriebstechnik vorgesehen, weshalb er etwas tiefer als die anderen in den Berg getrieben werden musste.

Da dieser Fluchtstollen dafür geplant wurde, dass er im Betrieb ggf. mit einem Spezialfahrzeug befahrbar sein soll, musste der Ausbruch hier etwas größer ausfallen, als bei den anderen vier. So konnte beim Vortrieb in diesem Mausloch ein etwas größerer Bohrwagen zum Einsatz kommen.
Für den Fluchtstollen in den Ziegeldobel war eine lichte Breite von 2,80 Meter sowie eine lichte Höhe von 3,10 Meter vorgesehen.

Hier im Bild der "Drittelsführer" bei der Kontrolle vor der Ortsbrust - das Bohrgerät setzt die Bohrlöcher für den nächsten Abschlag.

15.11.2002

Im Bild unten der Blick in Richtung Ortsbrust nach dem Beräumen. Ein Teil der Sicherung ist bereits eingebaut. Noch erkennt man die Baustahlmatten, die im nächsten Arbeitsgang mit Spritzbeton überdeckt werden (Bild links).

Etwa in der Hälfte des Querstollens (siehe Bild unten) zweigt der eigentliche Fluchtstollen ab. Im Bildhintergrund erkennt man noch Reste von geschuttertem Material, das immer wieder zunächst im Bereich des zukünftigen Betriebsraumes zwischengelagert wurde. Links vor dem künftigen Betriebsraum zweigt der Fluchstollen fast rechtwinklig ab. Deutlich erkennt man auch den Bewetterungsschlauch und die Versorgungsleitungen.

21.11.2002

Parallel zu den Vortriebsarbeiten im Inneren wurde nun der Durchschlagbereich im Gewann Ziegeldobel vorbereitet. Mit dem Auspflocken begannen die Arbeiten. Bevor das Gelände abgeräumt werden konnte, musste zunächst noch eine (private) Wasserversorgung (Bildmitte: rüne Zisterne und graue Wasserzuleitung) abgeklemmt werden. Später wurde diese selbstverständlich wieder betriebsbereit gemacht.

26.11.2002

In der Abbildung wurden eingezeichnet: Die (blaue) Böschungskante, die geplante Anschlagswand (gelb) sowie den Verlauf der Fluchtstollenachse (weiß). Im Gelände seinerzeit wurden diese Bereiche mit entsprechend gefärbten Holzpflöcken markiert.

Blick von der Ortsbrust zurück in Richtung Querstollen: Deutlich erkennt man anhand des Minibaggers den größeren Ausbruchsquerschnitt. Auf der linken Seite erkennt man die Versorgungsleitungen (Elektrik, Wasser und Steigleitung für den Spritzbeton), an der Decke sieht man die Lutte für die Bewetterung ...

... diese führt bis über den Querstollen, hinein in die Hauptröhre, wo der Lüfter platziert war. In dieser Aufnahme erkennt man nun deutlich den künftigen Betriebsraum am Ende des Querstollens.

5.12.2002

Mit dem etwas größeren Bohrwagen, der zwei Bohrlafetten besitzt, kam man schnell voran. Hier sind die Mineure gerade dabei, den nächsten Abschlag vorzubereiten ...

... wofür die Bohrlöcher mit Sprengstoff besetzt werden. Im Anschluss daran erfolgt die Verkabelung, bevor sich alle in die Hauptröhre zurückziehen. Dann erfolgt die Sprengung.

Rechts das Ergebnis einer Sprengung, nachdem bereits ein Teil des Gesteins beräumt wurde.

 

09.12.2002

Nachdem Anfang November der Durchschlag im Mausloch Ziegelgrund erfolgt war, konzentrierten sich die Vortriebsarbeiten nun auf den Fluchtstollen in den Ziegeldobel: Am 10. Dezember 2002 hatte man hier bereits eine Tiefe von rund 140 Meter erreicht.

Parallel dazu begannen die Arbeiten am Voreinschnitt: Das Gelände wurde entsprechend den eingemessenen Pflöcken abgeräumt und gesichert

13.12.2002

Abschnittsweise wurde die Böschung abgetragen und mit Spritzbeton und ggf. Ankern gesichert. So entstand nach und nach am Voreinschnitt Ziegeldobel die spätere Durchbruchsstelle.

Hierbei wird deutlich, dass der später befahrbare Fluchtstollen erheblich aufwändiger in der Herstellung des Voreinschnitts ausfällt als bei den ersten beiden Voreinschnitten Ziegelgrund und B33.

15.12.2002

Zum Abschluss der Arbeiten wurde der Portalbereich dann nochmals mit speziellen Ankern gesichert. Dabei kam der kleinere Bohrwagen mit nur einer Lafette zum Einsatz.

Die Sicherungsarbeiten liefen teilweise bis in die späten Abendstunden hinein. Dabei spendeten die Scheinwerfer der Einarm-Bohrlafette das notwendige Licht, was eine tolle Atmosphäre erzeugte:

19.12.2002

Rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest war der Voreinschnitt im Ziegeldobel für den Moment des Durchschlags fertigt; der Hang ist abgetragen, das anstehende Gestein mit Spritzbeton und Ankern gesichert.

Nach der Weihnachtspause gingen die Vortriebsarbeiten dann mit Hochdruck weiter. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf dem Durchschlag des Fluchtstollens Ziegeldobel. Dieser erfolgte schließlich am 25. Januar 2003.

 

Für den eigentlichen Durchschlag hatte man sich zunächst von innen bis auf ca. zwei Meter dem gesicherten Voreinschnitt genähert. Mit einer Lockerungssprengung wurde der letzte Abschnitt vor dem Durchschlag gelockert.

Anschließend konnte man mit dem Bagger von außen den gelockerten Fels ausbrechen. Deutlich erkennt man die Spritzbetonsicherung und die Anker, die das Portal des Fluchstollens sichern.

Hier ist die "frische" Durchschlagsstelle im Detail zu sehen: In der oberen rechten Bildecke sieht man noch die Spritzbetonsicherung des Mauslochs; an dieser Stelle wurde also der Sprengvortrieb von innen beendet. Der Ausgang des Fluchstollens Ziegeldobel wurde dann von außen hergestellt und trifft genau an der berechneten Stelle wieder ans Tageslicht.

25.01.2003

Immer wieder faszinierend: Wo früher massiver Fels war, ist nun ein Rettungsweg. Mit einem Minibagger wird der "Ausgang" vor der Sicherung beräumt (unten) ...

 

... nur kurze Zeit später: Der fertig beräumte Ausgang (rechts).

Am 30. Januar 2003 waren dann alle Sicherungsarbeiten am Fluchtstollen in den Ziegeldobel beendet. Beim Ausgang entsteht später eine willkommene Wendeplattform im doch recht engen Ziegeldobel. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde die Böschung mit Mauern gesichert, das Gelände wieder verfüllt. 

 

Storenwald 1:

Die Fluchstollen Storenwald 1 und Storenwald 2 weisen eine Besonderheit auf: Sie haben einen gemeinsamen Ausgang im Bereich Storenwald, unmittelbar neben dem Gelände der Freilichtbühne.

Storenwald 1: Länge 187 m, max. Neigung 12,3 %                           

                                   Storenwald 2: Länge 218 m, max. Neigung 5,2 %

 

Am Nikolaustag wurde mit der zweiten Sprengung des Tages der nächste Querstollen (zum späteren Fluchtstollen "Storenwald 1") angeschlagen:

Man erkennt die orange Markierung des künftigen Zugangs. Die Lafetten des quer in der zweiten Pannenbucht stehenden Bohrwagens, bohren die Löcher für den ersten Abschlag.

 

Nach einer Sprengung musste der Abschlag des Querstollen beräumt werden. Hierzu wurde der Tiefbagger LH932 eingesetzt. 

10.12.2002

 

Nur wenige Tage später beräumt der Lader nach einer weiteren Sprengung erneut den Querstollen.

 

12.12.2002

 

Am 18. Dezember 2002 waren die Vortriebsarbeiten am Querstollen beendet. Die Vermessungsingenieure hatten an der Ortsbrust bereits die Umrisse des künftigen Mauslochs aufgesprayt. Der Vortrieb begann dann  erst nach der Weihnachtspause.

In dieser vorweihnachtlichen Zeit bot das Gelände des künftigen Fluchtstollenausgangs im Storenwald noch einen jungfräulichen Anblick.

 

20.12.2002

Hier der Blick vom Schlossberg in Richtung zukünftigem Fluchtstollenausgang:

Er befindet sich später in Verlängerung der Grenzlinie zwischen den beiden Häusern am linken Bildrand. Rechts erkennt man die den Eingangsbereich zur Freilichtbühne. Der Fluchtstollen "Storenwald " verläuft direkt hinter/unter diesem Gelände.

Im Januar wurde aus Sicherheitsgründen - die seinerzeit neu aufgelegten Sicherheitsbestimmungen sahen für den Notfall eine bestimmte Wehstrecke zum nächsten Notausgang vor - der Fluchtstollen Ziegeldobel mit Hochdruck vorangetrieben. So blieb für den Vortrieb im Fluchtstollen "Storenwald 1" keine Kapazität übrig. Damit ruhten die Arbeiten an diesem Mausloch, nachdem es erst wenige Meter  in den Fels getrieben war.

Blick aus der Tunnelröhre über den Querstollen in Richtung des abgehenden Mauslochs, das später seinen Ausgang im Bereich der Freilichtbühne erreicht.

 

03.01.2003

Erst nachdem am 25. Januar der Fluchstollen in den Ziegeldobel endlich durchgeschlagen war, konnten die Mineure sich verstärkt dem Vortrieb des Storenwald-Fluchtstollens kümmern ...

... hier der Mauslochlader beim Schuttern des Fluchtstollens (Tiefe: 16 Meter).

 

30.01.2003

Auf diesem Bild ist zu erahnen, in welch rasanter Fahrt das Schuttern vor sich geht: Nachdem im Bild oben der Mauslochlader zu sehen war, sieht man hier den Radlader im Einsatz.

 

07.02.2003

Am 7. Februar hatte das Mausloch eine Tiefe von 68,50 Meter erreicht - nach dem Schuttern kommt hier das Mauslochbohrgerät (im Bildhintergrund zu erahnen) zum Einsatz.

Mit zu den unangenehmsten Tätigkeiten gehört das Spritzen in den engen Mauslöchern - hier zwei Arbeiter bei Sicherungsarbeiten im Mausloch Storenwald 1 ca. bei TM 120.

Am 12. März 2003 erreichte man einen weiteren Meilenstein bei den Vortriebsarbeiten des Mauslochs: Bei Tunnelmeter 148 erreichte man jenen Punkt, an dem später der Fluchtstollen Storenwald 2 auf dieses Mausloch trifft. Von hier aus streben dann beide Fluchtstollen zum gemeinsamen Ausgang im Bereich der Freilichtbühne.

 

 

Blick vom Kreuzungspunkt aus hinunter durch den Fluchtstollen in Richtung Querstollen:

Nun war es an der Zeit, den Voreinschnitt Storenwald in Angriff zu nehmen. Hierzu musste der Fußweg oberhalb der Schlossbergstraße abgesichert werden, bevor der Hang abgetragen werden konnte.

Hier im Bild erkennt man am rechten Bildrand noch den Fußweg, der zur Freilichtbühne führt. Direkt darunter wird der Durchschlag erfolgen. Am oberen Bildrand ist die Straße "Am Storenwald" zu sehen ...

 

... hier endet der Fluchtstollen in den Storenwald - in unmittelbarer Nähe zur Freilichtbühne.

 

22.03.2003

Bei dieser Übersichtsaufnahme ist die zweite Pannenbucht zu sehen, von wo aus der Querstollen Storenwald 1 abzweigt.  Links am Bildrand erkennt man den Lüfter für die Bewetterung, in der Bildmitte das Mauslochbohrgerät.

Nachdem die Vorbereitungen im Bereich Storenwald für den Durchschlag abgeschlossen waren und der "Knick", an dem später die beiden Storenwald-Fluchtstollen zusammenlaufen, überwunden war, ging es Abschlag für Abschlag dem Durchbruch entgegen.

Am 1. April 2003 war es dann soweit: Der letzte Fluchtstollenausgang traf am geplanten Punkt wieder ans Tageslicht. Zunächst wurden mit dem Mauslochbohrgerät Spionlöcher gebohrt ...

... bevor dann von außen her mit Baggervortrieb der Durchbruch hergestellt wurde. Nachdem dieser auf ein gewisses Maß geöffnet war, wurde er sofort mit einer Baustahlmatte verschlossen.

Blick aus dem Mausloch in Richtung Schlossberg + Hackenjosfelsen:

Nun galt es, den Durchschlag zu sichern und die Öffnung auf die geforderte Größe zu bringen. Parallel dazu wurden nun wieder die Vortriebsarbeiten im Fluchstollen Storenwald 2 aufgenommen.

Blick vom Kreuzungspunkt in Richtung Durchschlag:

Um dessen Fertigstellung beschleunigen zu können, begann bei Tunnelmeter 220 - gemessen für das Mausloch Storenwald 2 - der Gegenvortrieb. Bild oben: Blick auf den Kreuzungspunkt nach dem ersten Abschlag.

Blick aus dem Fluchtstollen Storenwald 1 in Richtung Querstollen. Man erkennt, wie steil dieser Fluchtstollen ist.

16.04.2003

 

Zwischenzeitlich wurde im Storenwald 2 von zwei Seiten her dem letzten Durchschlag entgegen gearbeitet:

D. h. einerseits gab es den Vortrieb im Mausloch Storenwald 2. Im Wechsel dazu erfolgte dann der Gegenvortrieb aus dem Mausloch 1 heraus, vom dort berechneten Kreuzungspunkt her.

Hier geht der Blick vom Ausgang Storenwald in Richtung Kreuzungspunkt, wo zu diesem Zeitpunkt schon die ersten Abschläge erfolgt und gesichert waren.

 

Storenwald 2

Bereits am 16. Januar 2003 wurde der fünfte und damit letzte Querstollen angeschlagen. Unmittelbar nach dem beräumen wurde der Abschlag mit Spritzbeton gesichert. Die Vortriebsarbeiten an diesem Querstollen liefen dann jedoch etwas schleppend: Einerseits fieberte man dem Tag des Durchschlags in der Hauptröhre entgegen, andererseits liefen zu diesem Zeitpunkt parallel auch Vortriebsarbeiten in den anderen Mauslöchern. So erreichte  dieser Querstollen erst am 28. Januar seine vorgesehene Tiefe.

Unmittelbar nach der Fertigstellung des Querstollens wurde - im Wechsel mit den anderen Mauslöchern - der Vortrieb des letzten Fluchtstollens in Angriff genommen. Diese Aufnahme entstand unmittelbar nach einer Sprengung. Deutlich erkennt man die aus dem Querstollen herausquellenden Verbrennungsgase:

05.02.2003

Am Tag des Durchschlags in der Hauptröhre (12. Februar 2003):

Der Fluchtstollen "Storenwald 2" wurde, wie viele Stellen innerhalb der Röhre, eigens für den festlichen Anlass ausgeleuchtet.

Bei dieser Aufnahme geht Blick aus dem Tunnel über den Querstollen in das schräg nach links oben vorgetriebene Mausloch.

Leider konnten die Vortriebsarbeiten an den beiden Mauslöchern in den Storenwald in der Zeit nach dem Durchschlag nicht wie geplant intensiviert werden: Der für die Sicherungsarbeiten erforderliche Kesselwagen hatte bereits zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit einen Achsbruch; kaum verwunderlich, bei einem Eigengewicht von 20 Tonnen und einer Zuladung von 40 Tonnen Trockenbeton. Da sich der Ausfall länger hinzog, wurde per Tieflader ein Ersatzfahrzeug - dieses Mal allerdings ein Anhänger, kein eigenständiges Fahrzeug - angeliefert.

Der Kesselwagen mit Achsbruch

Blick aus dem Querstollen Storenwald 1 in Richtung Tunnelröhre mit dem Ersatzgerät

Anfang Februar, bei Tunnelmeter 48, stagnierte der Vortrieb im Mausloch Storenwald 2 etwas: Einerseits machte sich das Fehlen des Kesselwagens bemerkbar, zum Anderen musste im Mausloch Storenwald 1 zunächst der Durchbruch hergestellt werden.

Hier der Blick auf einen für die Versiegelung vorbereiteten Bereich - deutlich erkennt man die Baustahlmatten, die mit Ankern im Fels befestigt wurden.

 

21.02.2003

Nachdem der Ersatz-Kesselwagen angeliefert war und man sich im Mausloch Storenwald 1 langsam der Durchschlagsstelle näherte, kamen auch die Abschläge im Mausloch Storenwald 2 wieder schneller voran: Am 31. März, als man sich im benachbarten Fluchtstollen auf den Durchschlag vorbereitete, erreichte das Mausloch Storenwald 2 eine Tiefe von 110 Meter.

 

06.03.2003

Am 1. April 2003 erfolgte der Durchschlag aus dem Fluchtstollen "Storenwald 1" heraus in den Storenwald. Nachdem der Fluchtstollen von außen her ausgegraben und gesichert war bot sich ein imposanter Blick hinaus in Richtung Schlossberg.

Unmittelbar nachdem die Durchschlagsstelle gesichert und verschlossen war, begann vom errechneten Kreuzungspunkt im Storenwald 1 (TM 220)  der Gegenvortrieb zum Fluchtstollen Storenwald 2. Ab diesem Moment arbeiteten die Mineure immer im Wechsel mit dem Vortrieb Storenwald 2:

Hier geht der Blick in Richtung Ortsbrust des Gegenvortriebs.

 

16.04.2003 

Das Mauslochbohrgerät an der teilweise besetzten Ortsbrust - letzte Arbeiten vor der nächsten Sprengung:

Blick in das Mausloch - hier aus dem Querstollen Storenwald 2 in Richtung Ortsbrust:

16.04.2003

Meter für Meter arbeitete man sich nun, abwechselnd von beiden Seiten, dem Durchschlag entgegen: Jeden Tag wurde die Stärke der noch stehenden Wand geringer - erneut stieg die Spannung; täglich rückte der letzte Durchschlag im Rahmen der Vortriebsarbeiten im Tunnel Hornberg näher.

Im Gegenvortrieb wurde die (vermeintlich) letzte Ortsbrust am 2. Mai gebohrt; durch widrige Bedingungen und die sich länger als geplant hinziehenden Sicherungsarbeiten des vorigen Abschlags konnte die Sprengung dann jedoch erst am 4. Mai durchgeführt werden.

Der "Tühringer Bär" belud - wie immer äußerst gewissenhaft - die Ortsbrust. Hier ist er gerade dabei, die letzten Kranzlöcher mit Sprengstoff zu besetzen.

 

4. Mai 2003 - 17.00 Uhr

Spannung nach dem (vermeintlich) letzten Schuss (17.35 Uhr):

Der Radlader fährt durch den Fluchtstollen Storenwald 1. Obwohl er nur einige Meter entfernt ist, kann man ihn nur erahnen - noch quellen nitrose Gase aus dem Gegenvortriebsstollen (linker Bildrand) in Richtung Kreuzung.

Wenige Minuten später - die Enttäuschung: Noch steht die Wand!

Noch einmal musste der Bohrwagen ran: An der Ortsbrust wurden nochmals fünf Sprenglöcher gebohrt und besetzt - dann wurde es ernst ...

Am 04. Mai 2003, exakt um 18.40 Uhr, erfolgte die letzte Sprengung im Rahmen der Vortriebsarbeiten!

Der letzte Durchschlag ist geschafft!

Hier der Blick unmittelbar vor dem Durchbruch in den Storenwald ... die Verbrennungsgase sowie der Feinstaub durch die Explosion ziehen durch die Öffnung ab. Dies beschleunigt die eigentliche Bewetterung.

Im Bild unten erkennt man einen Teil der Mannschaft, die den letzten Durchschlag bewerkstelligt hat. Am Bildrand links der Ersteller dieser Webseite mit seinem Sohnemann ...

Die folgende Nachtschicht brachte den Rest der Ortsbrust zu Fall. Der gesamte  Stollenquerschnitt wurde beräumt.

Der Blick geht aus dem - bereits gesicherten - Gegenvortrieb über das zerkleinerte Material der gesprengten letzten Ortsbrust den - noch ungesicherten - Fluchtstollen Storenwald 2 hinunter in Richtung Querstollen.

Wenige Tage später ist das gesamte Mausloch beräumt und gesichert. Vor dem Querstollen Storenwald 1 laufen die letzten Schutterarbeiten: Mit dem Lader wird das letzte Ausbruchsmaterial aus der Röhre geräumt.

Im Bild rechts erkennt man schön, dass man sich im Fluchtstollen Storenwald 2 kaum noch um das Nachziehen der Beleuchtung gekümmert hatte - erst ganz am Ende des Mauslochs erkennt man die Leuchtstoffröhren. VGon "oben" her hatte man ja das Licht aus der Durchbruchsöffnung ...

Dreht man sich am Kreuzungspunkt (von dem das Bild oben rechts angefertigt wurde) um, so blickte man geradewegs zum ca. 30 Meter entfernten Ausgang in den Storenwald: Dieser wurde nun auf seine endgültige Größe gebracht ...
... und mit Baustahlmatten, Ankern und Spritzbeton gesichert.

 

06. Mai 2003

Nachdem die Durchschlagstelle beräumt war, begannen die Sicherungsarbeiten. Deren Abschluss bildete die Herstellung der Luftbogenschale.

 

22. Mai 2003

Schließlich wurde am 28. Mai 2003 noch eine Stahlträgerbrücke angeliefert. Diese hatte man eigens angemietet, um den durch den Voreinschnitt unterbrochenen Fußweg zum Eingang der Freilichtbühne rechtzeitig vor Saisonbeginn sicherzustellen.

Die im Ganzen angelieferte Brücke wurde direkt auf die in den Tagen zuvor hergestellten Widerlager aufgesetzt, das Gelände angefüllt und abgesichert.

Mit dem Einsetzen der Hilfsbrücke endeten die Vortriebsarbeiten rund um den Tunnel endgültig:

Am Nordportal wurde der Sprengstoffbunker abgebaut, das Material der letzten Abschläge wurde in das Zwischenlager verbracht und nach und nach die Geräte und Maschinen, die nun nicht mehr benötigt wurden (Mulden, Bohrgeräte ...), instandgesetzt und zur nächsten Einsatzstelle verbracht.

Blick vom Schlossberg auf den Ausgang Storenwald: September 2003