A. Kienzler, Lindenweg 3, 77761 Schiltach (seinerzeit als Projekt "Webwühlmäuse" der RS Triberg erstellt)

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Chronologie Herstellung der Innenschale

Ende Dezember 2002 begannen die vorbereitenden Arbeiten am Nordportal für den Innenausbau. Hierfür wurde, im Auftrag für die ATH, von der Hornberger Firma Kaltenbach zunächst die Sauberkeitsschicht der Tunnelblöcke vor der bergmännischen Bauweise eingebaut. Diese Arbeiten wurden zunächst auf der in Blickrichtung rechten, ab 14. Januar 2003 dann auf der linken Seite ausgeführt.

Hier nun die Ansicht der fertigen Sohlplatte kurz nachdem die linke Hälfte betoniert wurde. Die Fahrbahn für den Baustellenverkehr führt bereits über die rechte Tunnelhälfte.

30. Januar 2003

 

Die Sohlplatte (vor der Luftbogenschale) bzw. die Bankette (in der Tunnelröhre) bilden das Fundament für die Innenschale, tragen während der Bauarbeiten die Schienen, auf denen dann die Wagen für die Herstellung der Innenschale geführt werden.
Anfang Februar wurde der Profilwagen geliefert und in der Tunnelröhre, unmittelbar hinter der Luftbogenschale, aufgebaut.

 

3. Februar 2003

Dann folgte der Bewehrungswagen für die Herstellung der Stahlbeton-Innenschale:

Dieser wurde am 12. Februar  geliefert und auf der fertigen Sohlplatte, die mit speziellen Planen abgedeckt wurde, auf Schienen aufgebaut.

21. Februar 2003

 

Nach dem Durchschlag ging das geschutterte Material deutlich zurück, so dass nicht mehr das gesamte Tageslager benötigt wurde. Deshalb wurde es teilweise leer geräumt und als Zwischenlager für den Aufbau der nach und nach auf der Baustelle eintreffenden Wagen benutzt.
Ab dem 21. Februar 2003 wurde einer der schwersten Wagen, der Schalwagen, angeliefert und mit dem Aufbau begonnen. 

Mitte März war der Schalwagen aufgebaut. Letzte Feinarbeiten und die Abnahme durch die ATH wurden durchgeführt.

 

12. März 2003

Am 19. März 2003 wurde dann mit dem Aufbau des Abdichtungswagens begonnen:

 

Während der Abdichtungswagen nun fertig gestellt wurde, hatten im Inneren der Röhre die Profilierungsarbeiten begonnen. Meter für Meter wurde das Profil der Röhre mit Hilfe des Profilwagens nun kontrolliert und, wo nötig, korrigiert. 

Mit dem Tunnelbagger (Liebherr 932), der an Stelle der Baggerschaufel zwischenzeitlich eine Anbaufräse besaß, wurde ggf. Material abgetragen.

Während in der Hauptröhre die Profilkontrolle mit dem Profilwagen vorgenommen werden konnte, mussten diese Arbeiten in der Pannenbucht "von Hand" vorgenommen werden. Da diese einen größeren Querschnitt als die eigentliche Tunnelröhre aufweist, musste dieser Abschnitt vom Vermesser elektrooptisch aufgenommen werden.
Die Auswertung dieser Daten zeigte dann die Stellen auf, an denen Profilierungsarbeiten notwendig waren.

Hierzu wurden so genannte Igel angebracht: In die Spritzbetonhülle wurden Eisen eingesetzt, die mit Drahtschnüren verbunden wurden - selbst feinste Unebenheiten wurden so sichtbar.

Die erste Pannenbucht am 6. Mai 2003.

Weitere Etappen folgten, bis schließlich der Abdichtungsträger aufgebracht werden kann.

Am 1. April 2003 begannen die Abdichtungsarbeiten: Der hierfür aufgebaute Gerüstwagen konnte in den zwischenzeitlich korrigierten und erneut kontrollierten ersten Block einfahren.

Zunächst wurde dann der Abdichtungsträger eingebaut, bevor die eigentliche Abdichtung folgte.

Nachdem die Abdichtungsfirma Bevag (ein Subunternehmen der ATH-Tochter STRABAG) die ersten Abdichtungsbahnen eingebaut hatte, konnten diese zur absolut wasserdichten, sogenannten Regenschirm-Abdichtung, verbunden werden.

Blick auf die geprüfte Abdichtung der Blöcke sechs und sieben.

8. April 2003

Nachdem die Abdichtung des ersten Blockes Mitte April soweit eingebaut und von der Bauüberwachung abgenommen war, konnte der Gerüstwagen in den ersten Block einfahren.

Von ihm aus wurde nun der erste Block in bergmännischer Bauweise (Block 6) dann bewehrt. Später entsteht so eine selbsttragende Konstruktion, d. h. der Gerüstwagen kann zum nächsten Block weiterziehen, die Bewehrung trägt sich selbst.

16. April 2003

Während am Block sechs die Bewehrungsarbeiten liefen, wurden am Nordportal die weiteren Gerüstwagen angeliefert: So wurden ab Mitte April insgesamt drei Wagen zur Betonnachbehandlung angeliefert und aufgebaut:
Am 24. April 2003 wurde, noch vor der Einfahrt des Schalwagens in die Röhre, der erste Beton-Nachbehandlungswagen aufgebaut. Hier erkennt man das Grundgestell des ersten Wagens; im Bildhintergrund der Schalwagen.

Am zunächst aufgebauten Grundgerüst wurde eine Halterung für das Vlies sowie die Wasserleitungen angebracht.

Der erste Nachbehandlungswagen ist hier bereits fast fertig gestellt: Man erkennt das Vlies, das über eine Steuer-/Regelungseinheit ein genau definiertes Klima für den aushärtenden Beton bereitstellt.

3. Mai 2003

Während die Betonnachbehandlungswagen aufgebaut wurden, konnte der Schalwagen nach der Kontrolle der selbsttragenden Bewehrung  in die Röhre einfahren.

 

30. April 2003

Nachdem der Schalwagen am 30. April seine korrekte Position eingenommen hatte, begannen die letzten Arbeiten vor dem Betonieren: Auf beiden Seiten des Schalwagens wurde die Schalung an den Stirnseiten geschlossen:

Somit waren die letzten Vorarbeiten für die Herstellung des ersten bergmännischen Blocks abgeschlossen: Am 3. Mai 2003 rollten dann von frühmorgens bis in den späten Abend hinein die Betonmischer auf das Gelände am Nordportal -die Betonierarbeiten am ersten Block begannen.

Mit Hilfe einer Betonpumpe wurde der von der Firma Uhl auf die Baustelle angelieferte Frischbeton in die vorbereitete Schalung gepumpt. Sichtluken ermöglichen die Kontrolle:

Am 5. Mai 2003 war dann die Spannung kaum zu übertreffen: Der erste betonierte Block wurde ausgeschalt und kontrolliert - zur Erleichterung aller Betroffenen lief alles glatt: Der Schalwagen konnte nun zum zwischenzeitlich fertig bewehrten nächsten Block weiterfahren, der erste Nachbehandlungswagen fuhr in die Röhre ein. Nun galt es, die geplante Ausbauleistung - einen Block pro Tag - zu erreichen.
Während in der Hauptröhre bei der Herstellung der Innenschale eine gewisse Routine einkehrte, wurden die Abdichtarbeiten an der ersten Pannenbucht abgeschlossen:

Am 22. Mai 2003 war die Abdichtung der Pannenbucht soweit abgeschlossen; der Übergang zur Hauptröhre, die Nische sowie der Übergang in den Querstollen mussten noch abgedichtet werden.

Sofort nach Abschluss dieser Arbeiten wurde ein Gerüst aufgebaut, von dem aus die weiteren Arbeiten ausgeführt werden konnten.

28. Mai 2003

 

Ende Juni 2003 war die Bewehrung der ersten Pannenbucht fertig gestellt, das Gerüst wieder abgebaut. Am Südportal wurde zwischenzeitlich die DOKA-Schalung für die Pannenbucht(en) angeliefert.

Parallel zu diesen Arbeiten wurden am Nordportal die Schalelemente für die anstehende offene Bauweise angeliefert und aufgestellt ...

Anfang Juni angeliefert, begann man am 3. Juni 2003 damit, ein weiteren wichtigen Wagen aufzubauen:

Der Tisch, der später den Einbau der Zwischendecke ermöglicht.

Am 11. Juni 2003 gingen dann, nach umfangreichen Vorarbeiten (Bewehrung, Schalung), die Vorbereitungen für das Betonieren der ersten Wand zu Ende - die Betonmischer rückten an. Dies markierte den Beginn der offenen Bauweise.

Da man sich im Inneren nun so langsam dem ersten Querstollen (Fluchtstollen B33) näherte, wurde am 18. Juni 2003 die Schalung für den Querstollen montiert.

Nachdem die insgesamt vier Tische sowie die dazugehörige Transporteinheit montiert waren, konnten die Tische in die Tunnelröhre eingebracht werden.

Parallel dazu wurde die Bewehrung der ersten Pannenbucht fertig gestellt.

23. Juni 2003

Der Schalwagen erreichte Block 35. Hier musste nun die Anschlussbewehrung für den Querstollen zum späteren Fluchtstollen zur (alten) B33 hergestellt werden.

23. Juni 2003

Der erste Querstollen, nach Weiterrücken der Nachbehandlungseinheit, noch vor dem Ausschalen.

2. Juli 2003

Nach umfangreichen Vorarbeiten (Schalung und Bewehrung) konnte dann am 2. Juli 2003 abends die erste Zwischendecke betoniert werden.

Ende September 2003 wurde dann das Betonieren der ersten Pannenbucht abgeschlossen, die DOKA-Schalung konnte zur zweiten Pannenbucht, die zwischenzeitlich profiliert, abgedichtet und bewehrt war, gebracht werden.

Am 2. Oktober 2003 ist der Profilwagen bereits über die zweite Pannenbucht hinwegbefördert worden, die erste Pannenbucht (Blöcke 68 bis 71) soweit fertig gestellt - es mussten nur noch die Stirnwände geschalt und betoniert werden:

Parallel hierzu wurde die DOKA-Schalung bereits wieder im ersten Block der zweiten Pannenbucht aufgebaut.

Anfang Oktober würden hier die Betonmischer anrücken ...

Fertigstellung der Innenschale im Bereich der Pannenbuchten:

7. November 2003

Die Lichter in der ersten Pannenbuch sind ausgegangen - bis auf die Zwischendecke war sie soweit fertig gestellt. Der Tross, bestehend aus dem Schalwagen mit den drei Nachbehandlungseinheiten fährt ins "Mitteldrittel" der Röhre ein. In der Aufnahme oben erkennt man noch den letzten Nachbehandlungswagen, der noch in der Pannenbucht steht - deutlich sind die Größenunterschiede zwischen Pannenbucht und "normaler Röhre" zu erkennen.

Dagegen war zu diesem Zeitpunkt die zweite Pannenbucht in hellstem Licht beleuchtet:

Die DOKA-Schalung steht noch zur Nachbehandlung des Betons im letzten Block. Links am Bildrand eine weitere Besonderheit: Der geschalte und bereits betonierte Querstollen zum Fluchtweg "Storenwald 1".

Da der Schalwagen zwischenzeitlich bei Block 74 und damit hinter der ersten Pannenbucht angelangt war, hatte man das erste Drittel der Innenschale geschafft. Zeitgleich liefen am Nordportal die nächsten Schritte zur Vollendung des Rohbaus an - die ersten Leerrohre wurden auf den Banketten platziert ...

Im November 2003 begannen dann erneut Arbeiten rund um die Fluchtstollen: Die Sohle wurde ausgeräumt und mit Einkornbeton eingeebnet. Auch die Ausgänge der Fluchtstollen (hier im Bild: Storenwald) nahmen Gestalt an.

Anfang Dezember 2003 ein weiterer wichtiger Meilenstein:

Die Sohle wurde, unterteilt in zwei Abschnitte, ausgeräumt und mit den Entwässerungsleitungen (Tunnellängsentwässerung und Sohldrainage) versehen. Auf der rechten Tunnelseite wurde dann noch die Hydrantenleitung verlegt.

Nachdem die Zwischendecken das erste Drittel der Röhre durchzogen und schließlich die Pannenbucht erreicht hatten, galt es, die Zwischendecke der Pannenbucht (Blöcke 68 bis 71) einzubauen:

3. Januar 2004

Ebenfalls Ende Dezember begannen die Arbeiten an der offenen Bauweise im Bereich des Südportals: Die Sauberkeitsschicht bzw. Bankette hatten zwischenzeitlich das Südportal erreicht.

Nachdem die Arbeiten im ersten Quartal 2004 fast planmäßig weiterliefen, wurde Anfang März das letzte Drittel der Röhre in Angriff genommen: Der Schalwagen konnte die zweite Pannenbucht passieren; im Block 139 (dem letzten Block der zweiten Pannenbucht) wurde die Stirnwand geschalt, der Schalwagen fährt in das letzte Tunneldrittel ein.
Am 12. März 2004 der nächste Meilenstein:

Der letzte Block mit Konsolen wurde betoniert - danach musste der Schalwagen umgebaut werden - auf den letzten Metern. ab Block 148, gibt es keine Zwischendecke mehr.

Aus diesem Grund wurden die Blöcke dann nur noch im Bereich der Nischen bzw. Leerrohre, sowie in den letzten bergmännischen Blöcken (ab 185) mit Bewehrung versehen.

Der letzte vollständig bewehrte Block (Nr.147; letzter Block MIT Zwischendecke). Blick auf die Oberseite des Bewehrungswagens mit der Scherenbühne.

Hier erkennt man eine Spülschachtnische mit eingesetzten Schalungsmodul - lediglich der Bereich der Nische wird bewehrt; ansonsten werden die letzten Blöcke nun nicht mehr bewehrt.
Während im Inneren der Röhre nun das letzte Drittel mit der Innenschale versehen wurde, liefen auch die Arbeiten rund um die Fluchtstollen planmäßig weiter

Sachstand am 12. März 2004

  • Storenwald 1 und 2 waren fertig gestellt
  • In den Fluchtstollen Ziegeldobel und Ziegelgrund liefen die Ausräumarbeiten sowie der Einbau der Sohlplatte auf vollen Touren
  • Der Fluchtstollen B33 war ausgeräumt, der Einbau der Sohle stand unmittelbar bevor
Parallel zum Innenausbau wurden nun nach und nach die Übergänge der Fluchtstollen in die Röhre, die sogenannten Querstollen, mit speziellen Schalelementen eingeschalt und betoniert.

Einbau obere Schalungselemente im zweiten Element des Querstollens Storenwald 2.

30. April 2004

Im Ziegelgrund, dem "befahrbaren" Stollen, wurde im hinteren Bereich noch die Elektro-Unterzentrale betoniert:

12. März 2004

30. April  2004 

Der Blick in Richtung Süden, im Bildhintergrund erkennt man die Abdichtungseinheit

Deutlich erkennt man, dass hier keine Konsolen mehr eingebaut sind - ab Block 148 bis zum Ende der Röhre gibt es keine Zwischendecke mehr!

 

30. April 2004          

Blick von der Zwischendecke aus Block 146 in Richtung Block 147, hier endet die Zwischendecke.

Vom Nordportal her war zwischenzeitlich eine eigene Arbeitsbühne auf den Banketten unterwegs, von der aus nun die schadhafte Stellen an der Innenschale begutachtet und ggf. saniert wurden.
Auch von Arbeitsbühnen aus wurde "saniert": Hier wird gerade eine der Blockfugen bearbeitet, die zwischen den einzelnen Blöcken liegen.

Ende April 2004 dann ein weiterer Meilenstein: Die Profilierungs- und Abdichtungsarbeiten der Tunnelröhre waren abgeschlossen. Somit konnten Profil- und Abdichtungswagen demontiert werden.

Da die letzten Blöcke nun wieder voll bewehrt wurden, war verstärkt der Bewehrungswagen im Einsatz - dieser ist nun vom Südportal aus sichtbar:

Die Abdichtung hat das Südportal erreicht. Am linken und rechten Bildrand erkennt man die Anschlussbewehrung der Sohlplatte an die folgende offene Bauweise. In der Bildmitte der Bewehrungswagen im Einsatz - die letzten Blöcke werden wieder voll bewehrt, danach kann auch dieser Wagen abgebaut werden.

Während sich die Arbeiten an der Innenschale dem Ende näherten wurde am Nordportal - neben den Arbeiten am Lüftergebäude über der offenen Bauweise und dem künftigen Betriebsgebäude - der Portalblock betoniert.

 

30. April 2004

Anfang Juni 2004 war dann die Innenschale - in bergmännischer Bauweise - nahezu fertig gestellt:

Der Block 188 (letzter Block in bergmännischer Bauweise) wurde am 14. Mai 2004 betoniert - zeitgleich fuhr der Bewehrungswagen aus der Röhre und konnte dann abgebaut werden.

Die letzte Zwischendecke (Block 147) folgte am 1. Juni 2004. Bei dieser musste dann im Anschluss noch die abschließende Stirnwand betoniert werden.

Vom Nordportal her wurden nun die Fugen zwischen den einzelnen Platten der Zwischendecke mit Stahlblech abgedeckt.
Im Sommer 2004 ging es dann Schlag auf Schlag: Der Zugangsstollen zum Lüftergebäude, das zwischenzeitlich fertig ist, wird erstellt ...

 

8. August 2004

Parallel dazu werden die Ausgangsbauwerke der fertigen Fluchtstollen (hier im Bild: Ziegelgrund) verfüllt ...

13. Juli 2004

... und die "offene Bauweise Süd" mit der Errichtung des Portalkragens am Südportal abgeschlossen.

 

8. August 2004

"Historischer Moment":

Die Asphaltschicht wurde am 5. August 2004 auf einer Länge von rund 1200 Meter Länge eingebaut.

Der fertige Kragen am Südportal:

 1. September 2004

Parallel dazu begannen Anfang August bereits die Verfüllungsarbeiten am Nordportal: Mit Hilfe einer Grünwand wurde eine "künstliche" Böschung aufgebaut.

Langsam aber sicher wurde es in allen Bereichen sichtbar - die Rohbauarbeiten am Bauwerk 4 näherten sich dem Ende.

Blick in Richtung Nordportal (Standpunkt: Block 95) im Dezember 2004. Der Rohbau ist fertig! Die Bau(vor)abnahme des Rohbaus erfolgte Mitte Dezember 2004: