A. Kienzler, Lindenweg 3, 77761 Schiltach (seinerzeit als Projekt "Webwühlmäuse" der RS Triberg erstellt)

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Bohrpfahlgründung

... als Fundament der Stützwand

Blick vom Ende der seinerzeit am Ufer der Gutach endenden Baustraße aus dem Tunnel in Richtung Bahndamm (BW 8):

Deutlich erkennt man das graue Band der nahezu fertigen Spritzbetonsicherung des Hangs. Durch den gerade vorbeifahrenden Zug erhält man einen Eindruck von den beengten Verhältnissen rund um diese Baugrube.

Links von der Bildmitte erkennt man das für den nun folgenden Bauabschnitt notwendige Drehbohrgerät.

Das Drehbohrgerät besitzt Kettenantrieb, mit dem es nun auf der eigens dafür errichteten Baustraße fahren konnte.

Zunächst wurden nun durch den Vermesser die vorgesehenen Bohrpunkte eingemessen. Am rechten Bildrand erkennt man die aus dem Boden herausragenden Bewehrungseisen eines bereits eingesetzten Gitterkorbs.

Das Gerät selbst besitzt einen hohen Ausleger, der mit einer Drehbohreinrichtung versehen ist. Zusätzlich zum Drehbohrgerät wird - als Lastesel sozusagen - ein Fahrkran (im Bildhintergrund ist dessen Gitterausleger zu erkennen) benötigt, der die Verrohrung befördert und zu gegebener Zeit den Gitterkorb in das Bohrloch absenkt.

Der Bohrkopf wird - je nach anstehendem Material - entweder mit einer "Schnecke" oder einem Bohrkopf mit Rollenmeißeln bestückt:

Bohrkopf mit frisch eingesetzten Rollenmeißeln für härteres Gestein

Die "Schnecke" (für lockeres Material) wird gerade "ausgeschüttelt"

Ein neuer Ansatzpunkt - Vermesser kontrollieren diesen, dann wird mit der Schnecke die Bohrung angesetzt.
Sobald die ersten Meter abgetragen sind, wurde zur Stabilisierung der Bohrung vom Fahrkran ein Teilstück des Bohrmantels in das Bohrloch eingesetzt. Diese Rohre wurden dann vom Drehbohrgerät unter Druck in den Hang hineingedreht.

Anschließend konnte das Drehbohrgerät wieder mit der Schnecke in diese Röhre einfahren und die Bohrung weiter abteufen.

War die Schnecke gefüllt, so wurde sie am Gestänge herausgezogen, aus dem Bereich herausgeschwenkt und entleert. Anschließend begann die Prozedur von neuem. Dies wird solange fortgesetzt, bis die Bohrung auf härteres Gestein und schließlich den Fels trifft - hier kam dann der Rollenmeißel-Kopf zum Einsatz.

Um den hohen Sicherheitsanforderungen zu genügen, mussten sämtliche Bohrpfähle bis einen Meter tief in den gewachsenen Fels hineingebohrt werden. An den tiefsten Stellen bedeutet dies eine Bohrung von bis zu 11,50 Meter.

Während so ein Team mit den Bohrungen beschäftigt war, bereiten die Eisenflechter vor Ort bereits die Bewehrungskörbe vor, die dann in die Bohrung eingesetzt wurden.

Per Fahrkran in das Bohrloch eingesetzt, bot sich für den Betrachter ein einmaliger Einblick.

Während das Bohrgerät bereits mit der nächsten Bohrung begann, wurden die vorbereiteten Bohrpfähle mit Beton verfüllt. Bei diesem Arbeitsschritt wurden zugleich die Stahlhülsen wieder aus dem Boden herausgezogen.

Anfang März 2004 hatte man rund die Hälfte der Bohrpfähle gesetzt.

Sobald das Bohrgerät einige Felder weitergerückt war, wurden mit dem Minibagger die einzelnen Bohrpfähle freigelegt. Hier war umsichtiges Arbeiten wichtig, um die Bohrpfähle nicht zu beschädigen.

Nachdem diese Arbeiten abgeschlossen waren wurde sofort eine Schalung für das Einbringen des Einkornbetons aufgestellt.

Nach der Aushärtung des Einkornbetons wurde er ausgeschalt. Dadurch konnte man den Endzustand der künftigen neuen Stützwand langsam erahnen.

 

27. Februar 2004

Übersichtsaufnahme, aufgenommen vom Hackenjosfelsen (Schlossberg) mit Blick in Fahrtrichtung Triberg:

17. April 2004

 

Der Pfahlkopfbalken entsteht

Mitte April 2004 waren schließlich alle 73 Bohrpfähle gesetzt. Im nun folgenden Arbeitsschritt wurde nun der Pfahlkopfbalken aufgebracht. Zudem wurden nun die Bohrpfähle mit Ankern bis zu 20 Meter tief im anstehenden Fels gesichert. So entstand nun Schritt um Schritt das Fundament für die neue Stützwand.

Blick auf einen fertigen Bohrpfahl, mit Anschlussbewehrung und Ankersicherung (die dann in den Pfahlkopfbalken eingebunden wird). Die Zwischenräume wurden mit Einkornbeton verfüllt.

Blick auf das letzte Feld:

Die Bohrpfähle sind gesetzt, die Zwischenräume mit Einkornbeton verfüllt. Über die davor erkennbare Rampe wird später die neue Trasse geführt. Von hier aus kommt man die Gutach-Brücke (BW 7), die dann den Verkehr in Richtung Tunnel weiterführt.

Die freigelegten und in den Zwischenräumen mit Einkornbeton verfüllten Bohrpfähle müssen nun noch zurückverankert werden, bevor der Pfahlkopfbalken aufgebracht werden kann.  

Der Blick in die Gegenrichtung:

Hier ist der Pfahlkopfbalken bereits fertig gestellt. Es liefen die Ankerarbeiten; d.h. jeder Bohrpfahl wurde nun bis zum anstehenden Fels zurückverankert.

Für diesen Arbeitsschritt wurden in den Bohrpfählen zunächst Bohrkerne gezogen. Hierfür war wieder das Bohrgerät im Einsatz.

 

26. April 2004

Nachdem die Bohrkerne gezogen waren, konnten die Anker eingebracht werden. Auf dieser Aufnahme erkennt man eine fertige Verankerung: Im 45°-Winkel stehtt der fertige Anker aus dem Bohrpfahl heraus. Der Bohrkopf selbst setzt bereits zur nächsten Bohrung an.
Neben dem großen Bohrgerät sind auch kleinere Geräte im Einsatz ...

 

Hier ein Arbeiter, der etwa in der Mitte der künftigen Stützwand den Bohrpfahl 33 zurückverankert.

Hier nun der Blick in Fahrtrichtung Triberg, etwa auf halber Höhe der künftigen Stützwand:

Deutlich sichtbar in der Bildmitte: Der Pfahlkopfbalken. Im Bildhintergrund erkennt man die Spritzbetonsicherung des Hangs. Bei diesem Feld fehlt noch der Pfahlkopfbalken.

Nachdem die Arbeiten gut vorankamen, konnte am südlichen Ende der Stützwand damit begonnen werden, die alte Granitquaderwand abzutragen. An dieser Stelle beginnt, nach Fertigstellung der Baumaßnahme, die Zufahrt zur Brücke über die Gutach.

 

30. April 2004

Rund vier Wochen später - wieder der Blick vom Beginn der südlichen Zufahrt, hier jedoch in Fahrtrichtung Hornberg:

Mit LKW und Baggereinsatz wurde das Gelände vor der Bohrpfahlgründung schichtweise abgetragen: Am linken Bildrand erkennt man den LKW, der dafür eingesetzt wurde. Während diesen Aktionen musste der Verkehr auf der B33 einspurig an der Baustelle vorbeigeführt werden.

Unmittelbar vor diesem Bereich befand sich das letzte Feld. Dieses stellt die Anbindung an die bestehende B33 her: Hier wurden die Bohrpfähle zurückverankert, die Pfahlköpfe freigelegt. Nun galt es, den Pfahlkopfbalken herzustellen.

Blick auf den ersten Bohrpfahl des letzten Feldes:

Die Dimension des Ankers (Durchmesser: 50mm) wird hier deutlich sichtbar. Der Ankerkopf wird in den Pfahlkopfbalken eingebunden.

Nachdem der Pfahlkopfbalken mit der Rückverankerung hergestellt war, konnte das Gelände vor der Bohrpfahlsicherung abgetragen werden: Beginnend mit dem Tiefbagger wurde schichtweise das Gelände abgetragen und auf bereitstehende LKW verladen. Im unmittelbaren Bereich an und zwischen den Bohrpfählen kamen wieder die Minibagger zum Einsatz.

Blick vom Hackenjosfelsen in Richtung B33, Fahrtrichtung Triberg - die Fundamentarbeiten an der eigentlichen Stützwand haben im ersten Feld begonnen, während in den hinteren Feldern noch die Bohrpfahlsicherung fertig gestellt und das Gelände abgetragen wurde:

30. Mai 2004

Zum Materialabtransport fuhren die LKWs ganz nah an die bestehende Stützwand aus Granitquadern heran. Trotzdem musste auch bei diesem Arbeitsgang der Verkehr einspurig an der Baustelle vorbeigeleitet werden, was insbesondere im Feierabendverkehr hin und wieder zu Staus führte.

 

1. Juni 2004

 

Vom Pfahlkopfbalken zur fertigen Bohrpfahlsicherung:

Nachdem die Zwischenräume ausgeräumt waren, konnten auch diese mit Einkornbeton verfüllt werden. Hierzu wurde zunächst ein Geovlies (weiß) auf der  rückwärtigen Seite aufgebracht. Anschließend wurden die Zwischenräume abschnittsweise eingeschalt und anschließend mit Einkornbeton verfüllt.

Sobald ein Feld bis in Höhe des Pfahlkopfbalkens verfüllt war, begannen die Arbeiten am nächsten Feld. Stück für Stück wuchs so die Bohrpfahlsicherung in die Höhe.

 

1. Juni 2004

In manchen Abschnitten musste sogar eine Arbeitsbühne eingesetzt werden, damit die Schalungsarbeiten in luftiger Höhe sicher durchgeführt werden konnten.

Überblick über das mittlere Feld, wo die höchsten Bohrpfähle gesetzt wurden:

Im Bildhintergrund ist der Bagger bei Geländearbeiten im Einsatz. Rechts am Bildrand die bestehende Stützwand an der B33; hier wird deutlich, dass man sich also schon unterhalb der alten Stützwand befand.

Sobald die Bohrpfahlsicherung (hier etwa in Höhe des 18. Bohrpfahls) fertig gestellt und das Gelände abgetragen war, konnten die Arbeiten an der eigentlichen Stützwand beginnen.

 

1. Juni 2004